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Fliesen - Großformate auf dem Vormarsch

In den letzten Jahren kann man einen Trend beobachten, der nicht nur schon lange anhält, sondern sich auch noch verstärkt: den Trend zu Großformat-Fliesen. Was den Trend begründet, welche Fliesenarten ihn aufgreifen, und wo die technisch kniffligen Dinge beim Fliesenlegen liegen, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.

Badezimmer mit Fliesen im Großformat

Inhaltsverzeichnis

1. Großformat und schmale Fuge

2. Wie groß sind Großformate?

3. Wie schmal sind schmale Fugen?

4. Kaliblierung ist zuverzichtbar

5. Schwierigkeiten beim Verlegen

6. Tipp

1. Großformat und schmale Fuge

Fliesen in etwas größeren Formaten gab es schon immer - bis vor einigen Jahren wurden sie aber kaum in großen Mengen verbaut. Das hat sich geändert: Kaum ein Fliesentrend ist so stark und so beständig wie der Trend zu Großformaten. In den letzten Jahren wurden die Fugenbreiten dabei immer schmäler, so dass sich kaum mehr sichtbare Fugen ergeben.

Optisch erzeugt das ein Fläche, die kaum mehr wie ein Fliesenspiegel wirkt. Durch die minimalen Fugenbreiten ist die Fläche optisch einheitlich, streckt damit die Räume und lässt auch kleinere Räume größer und weitläufiger wirken. Die Fliesenfläche wirkt "wie aus einem Guß". Das ist die absolute Trend-Optik, wenn es um Fliesen geht.

2. Wie groß sind Großformate?

Kurze Antwort: mittlerweile unvorstellbar groß. Waren vor einigen Jahren Kantenlängen von 120 cm (Fliese 120 x 60) schon fast die Grenze des Machbaren, heute findet man auch Kantenlängen von bis zu 300 cm im Handel. Und die extremen Großformate gibt es mittlerweile auch für den Außenbereich.

Was sich dabei noch geändert hat, ist die Stärke der Fliesen. Die extremen Großformate wären in üblichen Fliesenstärken fast schon zu schwer, um sie überhaupt noch irgendwie sinnvoll handhaben zu können.

Aus diesem Grund kommen extreme Großformate heute in Stärken zwischen 3 mm und maximal 6 mm. Bis dorthin war das ausschließlich den sogenannten Renovierungsfliesen (Fliese auf Fliese System) vorbehalten.

Um die Stabilität der Fliese trotz der geringen Stärke und der großen Kantenlängen zu gewährleisten, wird hier technisch auf sehr hartes Feinsteinzeug gesetzt. Selbst in diesen minimalen Stärken ist es noch hoch belastbar, zudem sind die Oberflächen sehr robust und beinahe völlig abriebfest (Feinsteinzeug hat eine Oberflächenhärte, die der Mohs-Härte von Diamant entspricht).

3. Wie schmal sind schmale Fugen bei Fliesen?

Auch hier geht man heute bis an die Grenze des technisch Machbaren. Fugenbreiten von 1 - 2 mm sind Standard. Zudem werden Fugenfaben - vor allem bei den dunkleren Bodenfliesen - häufig auch noch Ton-in-Ton gewählt. So ist die Fuge schon beinahe unsichtbar.

4. Kalibrierung ist unverzichtbar

Solche Verlegungen lassen sich natürlich nur mit Fliesen realisieren, deren Kantenmasse sehr enge Toleranzen aufweisen, sogenannten kalibrierten Fliesen. Kalibrierung ist heute praktisch Standard bei allen Großformat-Fliesen.

Um so geringe Maßtoleranzen und exakte Maße hinzubekommen, musste auch die Kantengestaltung der Fliesen optimiert werden. Technisch ist das allerdings gut gelungen und die Fliesenmaße sind tatsächlich bei allen Herstellern sehr exakt.

5. Schwierigkeiten beim Verlegen

Großformate sind nicht mehr so einfach zu verlegen, wie klassische Fliesen. Das Gewicht spielt dabei eine untergeordnete Rolle - durch die geringe Fliesenstärke liegt es auch bei den XXL-Formaten immer noch in einem relativ gut handhabbaren Bereich.

Wer selber verlegt, wird vor allem mit dem Zuschnitt des sehr harten Materials zu kämpfen haben. Hier helfen dann oft wirklich nur noch professionelle Geräte weiter.

Eine weitere Herausforderung, umso mehr für den Heimwerker, sind die geringen Fugenbreiten. Um Fliesen so zu verlegen, müssen die Fliesenkanten exakt auf einer Höhe liegen. Das ist nicht immer einfach bei großen Kantenlängen, da sich selbst die stabilsten Fliesen geringfügig durchbiegen.

Um hier Abhilfe zu schaffen, gibt es spezielle Verlegesysteme. Sie arbeiten mit Zuglaschen und Keilen und heben die Fliesenkanten beim Verlegen auf ein exakt gleiches Niveau. Dazu sind meist auch spezielle Fliesenmörtel empfehlenswert die auf die einzelnen Systeme optimal abgestimmt sind.

Die Handhabung von solchen XL-Plan-Systemen beim Verlegen sind auch für den Heimwerker mit etwas Geschick kein Problem. Nach dem Aushärten des Fliesenmörtels werden die verwendeten Keile einfach mit dem Fuß glatt abgekickt und es kann verfugt werden.

6. Tipp

Wenn Sie sich einmal daran gewöhnt haben, mit solchen Systemen zu arbeiten, können Sie sie auch bei anderen Fliesen einsetzen. Ihre Fliesenspiegel werden deutlich ebener und sauberer aussehen. Aber im Trend sind ohnehin Großformate - und da kommen Sie um diese Verlegesysteme ohnehin nicht herum.

Ihr fliesen.at Team

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