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Zementfliesen - ganz neu entdeckter, antiker Klassiker

Wenn Sie bei Zementfliesen an die Steine auf ihrem Gartenweg in einheitlichem Grau denken, liegen Sie falsch. Diese Betonsteine haben mit Zementfliesen ganz und gar nichts zu tun. Zementfliesen sind ein Bodenbelag, der schon auf bis auf die Antike zurückreicht, und in den letzten Jahren bei Neubauten wieder sehr im Kommen ist. Alles Wissenswerte über diesen beeindruckenden Bodenbelag haben wir in diesem Beitrag für Sie zusammengestellt.


Zementfliesen preise

Inhaltsverzeichnis

1. Zementfliesen in der Antike und in der Gründerzeit

2. Herstellungsverfahren

3. Designs und Gestaltungen

4. Optische Eigenschaften der Fliese

5. Technische Eigenschaften

6. Preise

7. Tipp

1. Zementfliesen in der Antike und in der Gründerzeit


Wann genau man Zementfliesen erfunden hat, liegt im Dunkeln. Vermutungen legen aber nahe, dass sie schon im westlichen zur Zeiten der Römer ein beliebter Bodenbelag gewesen sind. Besser bekannt sind Zementfliesen vielen sicherlich von alten Gründerzeitvillen und aus dem Jugendstil, wo die Böden mit ornamentreichen, farbigen Fliesen gestaltet waren.


Diese Fliesen bestanden nicht, wie moderne Bodenfliesen aus Keramik, sondern wurden mittels Zementpressung hergestellt. Das schon in der Antike angewandte Handwerksverfahren wird bis heute in der gleichen Form eingesetzt. Dieser Gedanke macht Zementfliesen zu einem durch beeindruckenden geschichtsträchtigen Bodenbelag.


2. Herstellungsverfahren


Die Herstellung solcher Fliesen geschieht völlig ohne Brennen. Zementfliesen bestehen in der Hauptsache aus vier wesentlichen Komponenten:


  • Marmorstaub

  • besondere Gesteinsgranulate

  • Farbpigmente und Farbstoffe

  • halbtrockener Mörtel


a) Zunächst wird Marmorstaub und das Gesteinsgranulat mit den jeweils gewünschten Farbstoffen zu unterschiedlichen Pasten angerührt.


b) Diese Pasten werden dann in die Musterform gepresst, um das Fliesenmuster herzustellen.


c) Danach wird die Form (meist aus Metall) wieder entfernt, und die Musterkanten erhalten ihre typische Unschärfe.


d) Die Fliese wird dann mit halbtrockenem Mörtel bedeckt und unter hohem Druck gepresst.


e) Danach muss sie häufig gewässert werden und nach einigen Tagen dann in einem weiteren Raum für mehrere Wochen vollends aushärten.


3. Designs und Gestaltungen


In früheren Zeiten waren auch noch zusätzlich Metalleinlagen in den Ornamenten verbreitet, das findet man heute allerdings nur noch in historischen Gestaltungen. Muster sind typisch, oft werden auch moderne Fliesen in Anlehnung an die typischen Jugendstilmuster mit ihren verschlungenen Ranken-Ornamenten gefertigt. Es gibt sie daneben aber auch einfarbig und völlig ohne Musterung in verschiedensten Farbtönen im Handel. Die jugendstil-ähnlichen Gestaltungen harmonieren teilweise aber sehr gut mit modernen Einrichtungsstilen und stellen dabei einen interessanten Blickfang dar.


4. Optische Eigenschaften der Fliese


Die Oberfläche einer Zementfliese ist etwas poröser als das einer gebrannten Fliese, und wirkt sowohl optisch als auch haptisch etwas weicher und haben einen leichten, seidigen Schimmer.


Die optisch "weiche" Wirkung kommt vom sehr natürlich wirkenden Farbspiel, das durch die Unschärfe der Musterkanten entsteht. Die Fliesen wirken nicht "strahlend neu", sondern haben einen angenehmen, leichten Gebrauchscharakter, den sie über Jahre hinweg beibehalten. Dadurch entsteht eine sehr angenehme Optik der Fliesen.


Die Farben und Muster wirken sehr lebendig, und nicht künstlich, wie das bei vielen gebrannten Fliesen der Fall ist (mit Ausnahme vielleicht der Imitatfliesen, bei denen ja tatsächlich fotorealistische Oberflächendesigns zum Einsatz kommen).


Die überwiegende Verwendung von Pastelltönen bei der Gestaltung trägt dabei noch zusätzlich zu einer besonders "weichen" Optik bei. Die optische und natürliche Wirkung lässt sich auch gut mit der Wirkung von Terrakotta in Innenräumen vergleichen, das als Material ein ähnlich variables und sehr natürlich wirkendes Lichtspiel bietet.


5. Technische Eigenschaften


Die Härte von Zementfliesen ist nicht ganz so hoch wie bei modernen, gebrannten Steinzeugfliesen. Sie sind aber dennoch sehr abriebfest und dauerhaft. Die obligate Imprägnierung und das normalerweise übliche Wachsen sorgen dafür, dass der Bodenbelag vollständig unempfindlich gegenüber Schmutz und Flecken wird, genauso wie keramische Fliesen auch.


Das Verlegen bereitet in der Regel dem Fachmann keine Probleme, das Muster muss zuvor aber sorgfältig geplant werden, um eine optische Wirkung als Gesamtheit zu erzielen.


Historische Formate sind vor allem Kleinformate - etwa im Bereich zwischen 14 x 14 cm und 20 x 20 cm. Die Aufbauhöhe beträgt dabei etwas über 16 mm, was man bei der Planung ebenfalls berücksichtigen sollte.


Moderne Formate kommen auch als Platten, die durchaus auch sehr groß sein können. Einzelne Hersteller bieten sogar Zementfliesen im Format 120 x 240 cm an, was das Verlegen vereinfacht und die optische Wirkung noch einmal deutlich verbessern kann. Auch bei den Kleinformaten führen die sehr geraden und exakten Kanten dazu, dass man die Zementfliesen beinahe fugenlos verlegen kann.


Die Reinigung von Zementfliesen erfolgt übrigens am besten mit traditioneller Schmierseife, die auch früher für diese Böden verwendet wurde. Sie ist das am besten geeignetste Reinigungsmittel für Zementfliesen.


6. Preise


Die Preise für Zementfliesen unterscheiden sich von Hersteller zu Hersteller, und sind natürlich auch vom Plattenformat und der jeweiligen Musterung abhängig.


Viele Hersteller betreiben aber eine Manufaktur für Zementfliesen in Marokko, wo die Herstellung traditionell erfolgt, und die Preise liegen bei diesen Manufakturen recht einheitlich bei etwa 60 - 70 Euro pro Quadratmeter. Besondere Designs und vor allem historische Gestaltungen können aber auch deutlich teurer sein.



7. Tipp


Sie können bei einzelnen Herstellern einen Online-Simulator benutzen, der Ihnen hilft, sich die optische Wirkung eines bestimmten Verlegemusters oder unterschiedlicher Plattenformate besser vor Augen führen zu können. Das kann oft eine recht gute Auswahlhilfe sein.


Ihr fliesen.at Team

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